Der sächsische Innenminister hat heute zwei Kindergarten- und eine Jugendverkehrsschule übergeben (Pirna, 5.10.15) Heute hat Markus Ulbig (CDU), Staatsminister des Innern, eine Jugendverkehrsschule an die Verkehrswacht Zwickauer Land e. V. und zwei Kindergartenverkehrsschulen an die Gebietsverkehrswachten Chemnitzer Land e. V. und die Verkehrswacht Sächsische Schweiz e. V. übergeben.
Die Radfahrausbildung ist fest verankerter und wichtiger Bestandteil des Lehrplans der dritten und vierten Schulklassen. Markus Ulbig (CDU) würdigte die enorme Wichtigkeit dieser Maßnahme und bedankte sich für das Engagement des gemeinnützigen Vereins: „Die Landesverkehrswacht ist für uns ein verlässlicher Partner und das ist die wichtigste Basis einer langfristigen und guten Zusammenarbeit. Daher wird die Qualität der Radfahrausbildung auch in Zukunft gesichert sein.“
Weiterhin betonte er auch die Verantwortung seitens der Politik: „Wir wissen, dass wir auch als Freistaat etwas tun müssen, damit der Verein seine Arbeit leisten kann.“ Mit 75.000 Euro hat das Land Sachsen den größten Zuschuss für die Anschaffung der drei mobilen Verkehrsschulen geleistet, die restlichen 20 Prozent wurden von den jeweiligen Verkehrswachten übernommen. Die Fahrzeuge sind mit dem vollständigen Equipment für den Aufbau einer Verkehrsschule, wie Ampelanlagen, Verkehrszeichen und Fahrrädern, ausgestattet. Der Präsident der Landesverkehrswacht Sachsen (LVW), Frieder Konrath, freute sich über das wichtige Signal, dass der Innenminister zur politischen Bedeutung der Radfahrausbildung setzte. „Im Alter von zehn Jahren beginnt ein Kind, selbständig am Straßenverkehr teilzunehmen.
Dazu ist es überlebenswichtig, dass es sicher im Umgang mit der Straßenverkehrsordnung ist. Auf diese Herausforderungen muss es auf höchstem Niveau vorbereitet werden.“ Kinder sind das schwächste Glied in der Kette der Verkehrsteilnehmer, da sie Gefahrensituationen nicht ausreichend wahrnehmen oder gar vorausschauend handeln können. Die zahlreichen Projekte und Angebote der LVW Sachsen rund um die Verkehrserziehung haben dazu beigetragen, dass die Zahl der Unfälle mit Kindern unter 15 Jahren in den letzten 20 Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist.
Laut Unfallstatistik verunglückten im Jahr 1995 zum Beispiel noch 3.038 Kinder, im Jahr 2014 verringerte sich die Zahl mit 1.308 Unfällen somit um mehr als die Hälfte. Auch gab es unter den Kindern 1995 noch 29 im Jahr 2014 zwei Todesopfer. Ein wichtiger Bestandteil zur Verkehrserziehung ist die Sicherstellung der Radfahrausbildung durch die Verkehrswachten. Mit Hilfe der Jugendverkehrsschulen werden Kinder und Jugendliche auf die eigenverantwortliche Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet. Der Übungsparcours ist eine Nachbildung realer Verkehrsflächen. Es gibt Straßen mit Kreuzungen, Ampeln und Verkehrsschildern. Die Kinder lernen die Straßenverkehrsregeln kennen, üben gezielt die Vorfahrt zu beachten, korrekt beim Abbiegen die Spur zu halten sowie vorausschauend und rücksichtsvoll zu fahren.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Radfahrausbildung ist der sichere Umgang mit dem Fahrrad. Je nach Herkunftsgegend gibt es da allerdings große Unterschiede: „Kinder aus dem ländlichen Raum sind fast immer wie selbstverständlich auf zwei Rädern unterwegs, bei Kindern aus der Großstadt ist das leider oft nicht der Fall. Beim Erlernen des Fahrradfahrens sehen wir die Eltern und Schulen in der Pflicht. Zum Teil unterstützen dabei auch die Verkehrswachten“, so Herr Konrath. Im Anschluss an die Übergabe demonstrierten die Schüler der Grundschule Sonnenstein in der stationären Jugendverkehrsschule Pirna ihr erlerntes Wissen über Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr.
Romy Heinrich
Pressebeauftragte